Skip to content

Der Mann im Mond ist ein Hase

In Deutschland und den angelsächsischen Ländern ist jedem Kind klar, dass ein riesiger Mann den Mond bewohnt und bei Vollmond auf die Erde schaut. In Ostasien dagegen meint man eher einen Hasen zu erkennen. Für jüngere Kinder stecken hinter diesen und ähnlichen Mythen wunderbare Gelegenheiten für Mitmach-Experimente.

Helle und dunkle Regionen –
 was steckt hinter dem Gesicht vom „Mann im Mond“?

Wenn wir von der Erde zum Mond schauen, fallen uns helle und dunkle Gebiete auf. Dieser Unterschied hat seine Ursache in zwei ganz unterschiedlichen Gesteinstypen. Die hellen Regionen enthalten Gesteine aus hellen Mineralien. Es handelt sich hauptsächlich um
eine Sorte Feldspat, ein Mineral, das auch auf der Erde vorkommt. Die Mineralogen nennen diesen kalziumreichen Feldspat Anorthosit. Er verkörpert die erste, älteste Gesteinskruste auf dem Mond. Da die hellen Gebiete meist höher als die dunklen liegen, spricht man auch vom „Hochland“ des Mondes.

Die dunklen Gebiete sind hauptsächlich in tiefen, oft kreisrunden Senken zu finden. Diese Senken sind durch die Einschläge riesiger Asteroiden entstanden. Manchmal haben die Krater einen Durchmesser von mehr als tausend Kilometern. Die Riesenkrater füllten sich mit dunkler, fast schwarzer Lava, die aus Spalten an die Oberfläche floss und erkaltete. Diese vulkanischen Gesteine ähneln ebenfalls einer Sorte von Gesteinen, die wir auf der Erde häufig antreffen: Basalt. Manche Vulkane auf der Erde sind aus Basaltlava aufgebaut, etwa die erloschenen Vulkane in der Eifel, der Ätna auf Sizilien oder die Vulkane auf Hawaii. Auch die Böden unserer Ozeane bestehen aus Basalt. Und weil man noch vor einigen hundert Jahren dachte, die dunklen Flächen auf dem Mond seien Meere, erhielten sie die noch heute übliche Bezeichnung „Mare“.

 

Dieses von Apollo-16-Astronauten fotografierte Bild zeigt links einen Teil der erdzugewandten Seite des Mondes. Rechts sieht man die „Rückseite“ des Mondes, die viel mehr Krater aufweist. Bild: © NASA

 

Hochländer und Mare sind auf dem Mond unterschiedlich häufig verteilt. Auf der „Vorderseite“, die wir von der Erde aus sehen, bilden Mare etwa ein Viertel der Flächen, während drei Viertel aus Hochland bestehen. Erst seit etwa 50 Jahren wissen wir, dass dieses Verhältnis auf der „Mondrückseite“, die wir von der Erde nie sehen können, ganz anders ist. Dort gibt es fast keine Mare. Die Ursache hierfür ist nicht zweifelsfrei geklärt. Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass die Kruste auf der erdabgewandten Seite rund doppelt so dick ist wie auf der „Vorderseite“. Daher konnte Magma nicht so leicht durch Spalten aufsteigen und die Kraterbecken füllen.

Was die Kinder alles im Mond erkennen können

Dieses Mitmach-Experiment ist eher für jüngere Kinder geeignet. Hier werden der „Mann im Mond“ und andere Mythen wie der chinesische „Mondhase“ künstlerisch behandelt. Die Kinder malen in das Foto des Mondes auf dem Schülerblatt das typische Mondgesicht und überlegen sich, wo der chinesischen Interpretation zufolge ein Hase im Mond zu erkennen sein könnte.

Hinweis: Sie können eine allgemein verfügbare Abbildung des Mondes benutzen oder den Kindern zur Unterstützung ein Arbeitsblatt zur Hand geben.

Arbeitsblatt

Tipps für Erweiterungen der Mitmach-Übung

Eine Mond-Unterrichtseinheit mit einer Beobachtung des Erdtrabanten zu beginnen, macht das Ganze
zum unvergesslichen Erlebnis – ob mit oder ohne Hilfsmittel, ob individuell als „Hausaufgabe“ oder gemeinsam morgens vom Schulhof aus oder bei einer abendlichen Wanderung mit der ganzen Klasse. Vielleicht gibt es eine Sternwarte in Ihrer Nähe, die Sie mit den Kindern besuchen können.

Mit bloßem Auge erkennt man helle und dunkle Regionen auf dem Mond. Kinder können zu einer genauen Beobachtung angeregt werden, indem sie ihre eigene Mondkarte zeichnen (helle und dunkle Gebiete bei Vollmond in einen runden Kreis eintragen) und anschließend im Unterricht vorzeigen.

Mit optischen Hilfsgeräten sieht man viel mehr als mit dem bloßen Auge. Schon eine handelsübliche Digitalkamera lässt im Zoom viele Krater erkennen. Erst recht beeindruckt der Blick durch ein Fernglas oder durch einen guten Feldstecher. Zum Erlebnis wird die Mondbeobachtung mittels Teleskop.

Hinweise:
 Da der Vollmond immer dann aufgeht, wenn die Sonne gerade untergegangen ist, sollte man jüngeren Kindern diese Aufgabe mit Blick auf die Uhrzeit möglichst im Winter stellen (weil dann die Sonne früher untergeht und entsprechend der Vollmond früher aufgeht). Aber gerade der Vollmond ist für Beobachtungen nicht ideal. Viel besser ist es, wenn das Sonnenlicht nicht frontal, sondern wie bei ab- oder zunehmendem Mond seitlich auf unseren Trabanten trifft und die Krater kontrastreiche Schatten werfen. Vor allem an der Tag-/Nachtgrenze, dem Terminator, zeichnen sich dann Krater besonders spektakulär ab.

Deswegen unsere Tipps: 
Den „Mann im Mond“ beobachten oder eine eigene Mondkarte zeichnen – das klappt bei Vollmond gut. Aber mit Ferngläsern ausgestattet den Mond und seine Krater beobachten – das geht besser zu anderen Zeiten. Dabei sollten Sie natürlich vorher prüfen, um welche Uhrzeit der Mond jeweils zu sehen ist.

Weitere Interpretationen und Mythen zum Aussehen der Mondoberfläche finden Sie unter wikipedia.org/wiki/Mondgesicht

Das Experiment ist im Rahmen der Zusammenarbeit von DLRKlett MINT und dem SFZ entstanden. Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) mit Sitz in Köln hat zusammen mit Klett MINT und dem SFZ (Schülerforschungszentrum Südwürttemberg) bereits einige Themenhefte entwickelt und herausgegeben, darunter eines mit dem Titel „Erde und Mond“. Hier finden Sie weitere spannende Mitmach-Experimente. Das Heft können Sie kostenlos unter folgendem Link bestellen: www.mint-zirkel.de/dlr

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
XING
WhatsApp
Email

Ähnliche Beiträge

Header_MZ Blogbeitrag_04-2023 (17)
25. März, 2024
Trotz einer Reihe internationaler Programme wie der Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005–2014) oder dem UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE“ (2015–2019) sind Inhalte aus dem Kontext Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) noch nicht an allen Stellen in der deutschen Schulbildung und insbesondere im Fachunterricht Mathematik angekommen.
Version 2
29. Januar, 2024
Energieträger sind für die Wärmeerzeugung in Gebäuden unerlässlich und werden oft in Form von fossilen Brennstoffen wie Gas, Öl, Holz oder Kohle bereitgestellt. Einerseits ist aufgrund ihres begrenzten natürlichen Vorkommens ein sorgsamer Umgang mit diesen Ressourcen geboten. Andererseits entsteht durch die Verbrennung fossiler Energieträger das Treibhausgas CO2, das als Katalysator des Klimawandels gilt.
Header_MZ Blogbeitrag_04-2023 (6)
16. Januar, 2024
Es gehört zu den Kernaufgaben einer Lehrkraft, Schüler*innen Rückmeldungen auf ihre Lernleistung zu geben – in Form von Noten oder mit mündlichem oder schriftlichem Feedback. Bei der Methode des Peer Assessments wird diese Aufgabe von den Lernenden selbst übernommen: Sie geben sich wechselseitig Rückmeldung auf ihre erbrachte Leistung. Ob sie davon profitieren können, untersucht das Forscherteam Double, McGrane und Hopfenbeck in einer 2020 erschienenen Metaanalyse. Sie prüfen dabei zudem, wie die Methode effektiv im Unterricht umgesetzt werden kann.
Header_MZ Blogbeitrag_04-2023 (5)
11. Januar, 2024
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März 2023 veröffentlichte das Thüringer Bildungsministerium eine Handreichung für Thüringer Schulen zur Anwendung der Jenaer Erklärung gegen Rassismus im Unterricht. Die Publikation der Autoren Karl Porges und Uwe Hoßfeld und der AG Biologiedidaktik der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist ein konkretes inhaltliches Angebot für rassismuskritische Bildungsarbeit an Thüringer Schulen.
Header_MZ Blogbeitrag_04-2023 (2)
20. Dezember, 2023
Der Einsatz von Escape Games oder EduBreakouts im Unterricht ist heute bei Weitem keine so exotische Methode mehr wie noch vor ein paar Jahren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Formate dieses kreativen Konzepts und alle sorgen für motivierende Abwechslung im Klassenzimmer. Auch aus meinem Unterricht sind Escape Games kaum noch wegzudenken und meine Schüler*innen fordern diese regelmäßig mit den Worten ein: „Herr Bendlow, wann machen wir mal wieder ein Escape Game?“
Header_Entdeckt_04-2023
20. Dezember, 2023
Vor dem Hintergrund einer immer komplexer werdenden und zunehmend technisierten Gesellschaft werden Medienbildung und digitales Lernen auch im Bildungsbereich unabdingbar. Es gibt mehr und mehr hoch spezialisierte Berufsbilder, für die die sogenannten 21st century skills wie digitale Affinität, vernetztes Denken und Problemlösefähigkeit eine zentrale Rolle spielen. Gleichzeitig ist im Hinblick auf aktuelle gesamtgesellschaftliche Themen und Probleme wie den Klimawandel ein interdisziplinäres Denken und Arbeiten notwendig geworden. Ziel der Schulen muss es dabei sein, genau hier anzusetzen, um Schüler*innen auf neue Herausforderungen in der Berufs- und Lebenswelt vorzubereiten.
ORP_TeachEconomy_Header1_20220422
Gesponserte Inhalte
6. Dezember, 2023
Die Online-Plattform www.teacheconomy.de stellt eine Fülle lehrplanrelevanter Unterrichtseinheiten mit digitalen Ergänzungen bereit, die zeitgemäßen Wirtschaftsunterricht in Gesamtschulen und Gymnasien der Sekundarstufen I und II unterstützen. Ein neues Highlight ist die Filmreihe zur Berufsorientierung, bei der TikTokerin Selma einen Blick hinter die Kulissen von Digitalisierung, New Work und Co. wirft.
Header_Entdeckt_02-2023 (18)
30. November, 2023
Die Versauerung der Ozeane hat dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung zufolge einen erheblichen Einfluss auf marine Lebensformen, insbesondere auf jene, die ihre Skelette und Schalen aus Kalk aufbauen (zum Beispiel Korallen, Muscheln, Schnecken, Kalkalgen). Diese Organismen spielen eine essenzielle Rolle im marinen Ökosystem. Der niedrigere pH-Wert des sauren Wassers beeinträchtigt jedoch ihr Wachstum und kann das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen.
Header_Entdeckt_02-2023 (19)
30. November, 2023
Die Anschaffung von Unterrichtsmitteln ist oftmals eine kostspielige Angelegenheit. Auf der Suche nach Alternativen, die zudem die Selbstständigkeit, Kreativität und das handwerkliche Geschick von Kindern fördern, lohnt sich der Blick über Ländergrenzen hinweg. So zeigt der informelle Sektor in den wirtschaftlich ärmeren Ländern unserer Erde Improvisationstalente und einen innovativen Reichtum, den man in der formalen Schule westlicher Staaten oft vergeblich sucht. Not macht erfinderisch – sie provoziert Einfälle auch für scheinbare Abfälle, und es gibt offenbar nichts, was sich nicht durch Recycling herstellen lässt.
Raumfahrtmedizin_ORP
Gesponserte Inhalte
12. Oktober, 2023
Das Schulmaterial der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und Klett MINT erklärt anschaulich, wie Astronautinnen und Astronauten die Veränderungen ihres Körpers erleben, wenn sie ins Weltall reisen und welchen Nutzen Ihre Erfahrungen für uns auf der Erde haben.
coocazoo_Blog_Schlau_mit_Wow_neu
Gesponserte Inhalte
20. September, 2023
Die kompakte, fächerübergreifende Unterrichtsreihe für die 3. und 4. Klasse aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) unterstützt Ihre Schüler:innen, fundierte Entscheidungen bei der Rettung unseres Planeten zu treffen. Am Beispiel von Plastikmüll lernen sie Zusammenhänge kennen und verstehen.
MZ-01-23_Beitragsbild (1)
7. Juli, 2023
Denken Sie ab und zu einmal an Ihre Chemie-Unterrichtsstunden zurück? Haben Sie damals viel selbst experimentieren dürfen? Oder hätten Sie gerne mehr experimentiert? Diese Erfahrung teilen viele der Teammitglieder im Team Science & Education des JungChemikerForums (JCF) der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. Sie haben sich daher entschlossen, einen Chemie Escape-Room für Schüler*innen zu entwickeln, um diese für die MINT-Fächer zu begeistern.